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21.10.2020 10:00 |BUNDESLÄNDER>OBERÖSTERREICH

72 Hektar Wald sollen Industriefläche werden

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Arbeitsplätze und Sicherheit auf der einen Seite, Natur und Wald auf der anderen. Ein eingeleitetes Umwidmungsverfahren in Neukirchen an der Enknach sorgt für Diskussionsstoff. 72 Hektar Wald sollen demnach der Industrie zum Opfer fallen. Nicht nur die Umweltanwaltschaft hegt große Zweifel am Projekt.

Wir sind noch komplett am Anfang. Als Region geht es darum, den Industriepark langfristig abzusichern“, sagt Johann Prillhofer (SPÖ), Bürgermeister von Neukirchen an der Enknach. Die Bürgerinitiative „Gesunde Zukunft“ warnt vor Zerstörung der Natur und Verlust des geliebten Naherholungsgebiets Lachforst.

Fläche von 170 Fußballfeldern
Der bestehende gemeindeübergreifende „Industriepark Braunau am Inn – Neukirchen an der Enknach“ umfasst derzeit bereits eine gewidmete Fläche von rund 180 Hektar, wovon aktuell 118 Hektar bebaut sind. Erst vor einigen Jahren waren 50 Hektar Wald zu Industriefläche umgewidmet worden. „Jetzt sollen die nächsten 72 Hektar folgen, das entspricht insgesamt 170 Fußballfeldern die zubetoniert werden“, zeigt die Bürgerinitiative auf.

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Großteil der Arbeitsplätze
Obwohl das Grundstück im Eigentum der Stadtgemeinde Braunau ist, liegt der Wald aber auf Neukirchner Gebiet. Der Neukirchner Bürgermeister hat in diesem Fall das letzte Wort. „Der Industriepark sorgt für einen Großteil der Arbeitsplätze. Sollten die Firmen wegen Kapazitätsproblemen einmal wegziehen, wäre das für die Region eine Katastrophe. Es geht also um die Sicherung der nächsten Jahrzehnte“, so Prillhofer.

Widerspricht den Raumordnungszielen
Die Umweltanwaltschaft steht den Planungen höchst skeptisch gegenüber: „Nach Ansicht der Oö. Umweltanwaltschaft entspricht die aktuell gewidmete und nicht verbaute Fläche dem angemeldeten Baulandbedarf. Die nun zusätzlich beantragten 72,6 Hektar gehen weit über den Bedarf hinaus. Damit widerspricht die beantragte Widmung den Raumordnungszielen und Grundsätzen.“


Philipp Zimmermann

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